Vom Erdöl zum Beutel

Der Preis eines Kunststoffs ist stark abhängig vom Ölpreis (der sich bekanntermaßen ständig ändert). Warum das so ist, und wie aus Erdöl Ihre Folie entsteht, möchten wir Ihnen hier erläutern.

Naphtha, auch Rohbenzin genannt, wird bei der Raffination von Erdöl gewonnen. Durch Verarbeitung unter extremer Hitze mittels so genannter "Cracker" entsteht eine teerartige Masse: Ethylen. Das noch warme Ethylen wird unter hohem Druck durch kleine Öffnungen gepresst. So bilden sich Ethylen-Stränge, die im Anschluss zu kleinen Granulatkörnern zerteilt werden.

Das Granulat wird direkt an die Kunststoffverarbeiter geliefert, welche es in den Extruder (Folienblasmaschine) geben. Hier wird das Granulat mit Hilfe einer Schneckenpresse aufgeschmolzen und durch eine Düse gepresst. Dabei entsteht ein Folienschlauch.

Mittels Druckluft wird dieser sehr schnell abgekühlt sowie sein Durchmesser bestimmt. Walzen „glätten“ den nun fertigen Schlauch, damit möglichst keine Falten und nur geringste Toleranzen entstehen. Durch das Einlegen so genannter Schwerter werden Schläuche mit Seitenfalte produziert.

Aufgewickelt gelangen die Schläuche in der Regel auf Mutterrollen in die Konfektion. Hier wird die Folie zum Beispiel zu Säcken oder Beuteln weiter verarbeitet. Dies geschieht, indem die Konfektionsanlage den Schlauch an vorgegebenen Stellen abschweißt.