PET – Polyethylenterephthalat

Polyethylenterephthalat ist ein durch Polykondensation hergestellter thermoplastischer Kunststoff aus der Familie der Polyester.

Die Monomere, aus denen PET hergestellt wird, sind Terephthalsäure und Ethylenglykol. PET wird in vielen Formen verarbeitet und vielfältig eingesetzt. Zu den bekanntesten Verwendungszwecken zählen die Herstellung von Kunststoffflaschen aller Art und die Verarbeitung zu Textilfasern. Auch zur Herstellung von Filmmaterial, wie es im Kino eingesetzt wird, wird PET verwendet.

PET ist polar gebaut, wodurch starke zwischenmolekulare Kräfte entstehen. Das Molekül ist zudem linear, ohne Vernetzungen aufgebaut. Beides sind Voraussetzungen für teilkristalline Bereiche und Fasern. Durch diese Bereiche ergeben sich auch eine hohe Bruchfestigkeit und Formbeständigkeit. Die Schlagzähigkeit ist jedoch gering, das Gleit- und Verschleißverhalten wiederum gut. Als Textilfaser wird PET auch wegen weiterer nützlicher Eigenschaften eingesetzt: Es ist knitterfrei, reißfest, witterungsbeständig und nimmt nur sehr wenig Wasser auf. Letzteres prädestiniert PET als Stoff für Sportkleidung, die schnell trocknen muss.

Auch in der Lebensmittelindustrie wird bevorzugt PET zur Herstellung von Verpackungen und Flaschen (z.B. PET-Flaschen) eingesetzt. Es kann amorph verarbeitet werden und ist in dieser Form absolut farblos und von hoher Lichtdurchlässigkeit. Wegen seiner guten Gewebeverträglichkeit wird PET auch als Werkstoff für Blutgefäßprothesen verwendet. Die Glasübergangstemperatur liegt bei etwa 80°C. In den kristallinen Zustand geht PET bei etwa 140°C über. Der Schmelzpunkt liegt zwischen 260°C und 290°C.

Ein wichtiges Anwendungsgebiet für Polyethylenterephthalat (PET) sind Folien, die heute in Dicken von 1 bis 800 µm hergestellt werden. Das Spektrum reicht von Dünnstfolien für Wickelkondensatoren über Schreibmaschinenbänder, Prägefolien, Verpackungsfolien für aromadichte Verpackungen, Möbelfolien, eingefärbte Lichtschutzfolien, Kinofilm, Fotofilm, Röntgen-Strahlen-Film, Elektroisolierfolie und Ankernutisolierfolie bis hin zur Folie für Teststreifen in der pharmazeutischen Industrie. Auch als Trägerfolien für Magnetbänder ist PET häufig in Gebrauch.

Soll die Folie später bei hohen Temperaturen (>80 C) eingesetzt werden und maßhaltig bleiben, empfiehlt es sich, sie in einem Ofen oberhalb der späteren Einsatztemperatur vorzuschrumpfen, um sie spannungsfrei zu machen. Bei diesem Prozess verändern sich die Maße der Folie entsprechend ihrem Herstellungsprozess. Manche Hersteller bieten deshalb auch vorgeschrumpfte Folien für Hochtemperaturanwendungen an.

Je nach gewünschter Anwendung werden dem Rohstoff Pigmente zugesetzt. Dadurch werden die Wickeleigenschaften der fertigen Folie verbessert. Auch zum Mattieren für Möbelfolie werden PET-Folien pigmentiert. Auch farbige Pigmente können eingesetzt werden. Andere, auch lösliche Zusätze gibt es zur UV-Stabilisierung und -Absorption sowie zum Färben.